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AutorenbildCornelia Härtl

Kaffeepause mit Veronika Becker Turpin


Veronika Becker – Paris Passage


Kleine Auszeiten steigern unsere Kreativität. Aber wie geht Pause richtig? Nämlich so, dass wir auftanken, uns danach erholt und fit fühlen, unser Arbeitspensum mit frischer Kraft angehen? Das möchte ich von meinen spannenden Gästen wissen.



Heute mit Veronika Becker Turpin, Guide in Paris.



Chère Veronika,



Kaffee oder Tee?

Das hängt ganz von der Tageszeit ab. Gleich nach dem Aufstehen trinke ich Kaffee, und zwar am liebsten einen Filterkaffee, wie ich es aus Deutschland kenne. Nach dem Mittagessen «un p’tit noir», also einen Expresso und gegen 17h dann sehr gerne einen «Darjeeling» oder «Ceylon tea» von Mariage Frères, im Marais. Nach dem Abendessen trinken wir gerne eine «tisane», das heisst einen Kräutertee. Lindenblütentee ist sehr beliebt, denn es heisst, dass man dann besonders gut schlafen kann.


Was für ein Pausentyp bist du?

Ich fange gerne mit der Pause an. Das ist kein Scherz! Das heisst ich lasse mir Zeit bevor ich mit dem eigentlichem Arbeiten beginne. Ich suche den «richtigen» Zeitpunkt. Denn ich brauche meist einen Kick um richtig richtig in die Gänge zu kommen. Entweder ich bin mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs um Fotos für meine Führungen zu schiessen, und dann kann ich mich so richtig in meine Arbeit steigern und die Begeisterung an einer neuen Perspektive, an einer spannenden Aussicht oder einer unglaublichen Entdeckung treibt mich immer weiter. Oder aber ich bin zuhause vor meinem Laptop und überlege mir eine Art Drehbuch, um meine Fotos in Szene zu setzen und daraus eine Führung zu zaubern. Ich kann auch stundenlang in Recherchen vertieft sein und nach dem richtigen Ansatz zu suchen. Die Pause ist dann mit einem Mal da und drängt sich richtig auf. Bin ich draussen, so heisst es schnell nach Hause, bin ich drinnen muss ich raus!


Welche Art von Pausen sind für dich am erholsamsten?

Am besten erhole ich mich in Stille, alleine zuhause, ohne Musik, auf dem Sofa oder wenn die Sonne scheint in der Hängematte, mit einem Buch, bis der Schlaf mich übermannt. Und überhaupt ist schlafen für mich das wirksamste Mittel, um mich zu erholen. Wann immer ich kann mache ich einen 20minütigen Mittagsschlaf und manchmal sogar länger.


Wo entspannst du am besten?

So oft es irgend möglich ist, fahre ich an die Atlantikküste, nördlich von Bordeaux und lebe dort in einer kleinen Hütte am Meer. Mitten in den Pinien, ganz in der Nähe des Ozeans. Dieser sich abwechselnde Rhytmus von Stadt und Meer, von Menschenmengen und ruhigen Orten ist für mich sehr entspannend. Ich tanke die Energie von Paris so wie ich die Energie des Meeres und des Windes geniesse. Ich brauche beides.


Sonst noch einen Trick zum Thema „Auftanken“ auf Lager?

Ja, ich habe einen wunderbaren Trick zu Thema «Auftanken» und das ist Fahrradfahren. Ich kann mir kein Leben ohne Fahrrad vorstellen. Schon als Studentin war ich mit dem Fahrrad in Paris unterweges. Damals wurde Fahrradfahren in dieser Stadt als «verrückt» angesehen, wir wurden regelrecht von den Taxi- und Busfahrern auf der Strasse geschasst! Wir hatten nichts im Verkehr zu suchen. Das hat sich total geändert. Paris hat nun sehr viele herrliche Fahrradwege. Und es ist eindeutig für mich: Fahrradfahren macht glücklich! Und mit dem Fahrrad kann man so schön Paris entdecken. Es gibt so viele Parks und Plätze die zum Auftanken einladen.

Zwei davon möchte ich Euch ans Herz legen: Zum einen der «Jardin du Luxembourg», im Quartier Latin, das Studentenviertel in der Nähe der Sorbonne. Zum anderen die «Place Buren» ein absolut genialer Platz nicht weit vom Louvre. Dieser Platz ist für mich die genialste Bühne in Paris.


Vielen Dank!




Veronika Becker Turpin ist verliebt – in Paris! Diese Liebe teilt sie von Herzen gern mit allen, die ihr virtuell oder – demnächst sicherlich wieder direkt vor Ort -, durch ihre Wahlheimat folgen wollen. Die Deutsch-Französin lebt seit ihrem 16. Lebensjahr dort und war schon immer in beiden Kulturen und Sprachen zu Hause.


Vielleicht ist das ja auch ein Tipp für Autor*innen, die über Paris schreiben, um virtuell zu recherchieren. Mehr über Veronika auf Paris Passage.

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